Schlaf-Systeme

Geschichte, Entwicklung, Hintergründe

«Schlafsysteme entstanden aus Tradition und Wohlstand – sie verändern sich in Zukunft nur durch spürbare Innovationen»

Es gibt die unterschiedlichsten Arten, wie man schlafen kann. Betrachtet man in den verschiedenen Ländern die vorherrschenden Schlafsysteme, so zeigen sich vor allem zwei Hauptgründe für deren Charakteristik: Tradition und Wohlstand. Zu einer Tradition kam es aufgrund von den Herstellern, die mit ihrer dort angesiedelten Technik des Matratzen- und Betten-Baus das Angebot und damit die Kultur prägten. Darum sind in den verschiedenen Kontinenten und Ländern bestimmte Systeme und Materialien vorherrschend. Die führenden Hersteller haben über Jahrzehnte ihre Technik in ihrem Land dominant platziert. Die Menschen dort haben sich daran gewöhnt. Diese produzierten Systeme haben wiederum damit zu tun, dass die bestehenden Fabriken die Technik vorgeben (z.B. Boxspring-Fabrik muss Boxspring herstellen). Wirkliche Innovationen sind daher für alteingesessene Hersteller, die seit Jahrzehnten für eine bestimmte Technik stehen, sehr schwierig und meistens nicht wünschenswert.
 
Ein wichtiger Aspekt bei jedem Schlaf-System bleibt die richtigen Materialen. Achten Sie auf die Eigenschaften und die Qualität der eingesetzten Materialien und Rohstoffe. Denn: Die Schlaf-Qualität ist die Summe der Details. Informieren Sie sich, woher die Materialien stammen, ob sie dem Komfort und dem Klima dienen, ob sie lange halten, wie sie gepflegt werden können, welche Garantien es gibt.
 
Eine Entscheidung für ein Schlaf-System ist eine Entscheidung für mindestens 8- 10 Jahre oder ca. 20'000 Stunden guten Schlaf.


Wichtigste Unterscheidung beim Schlafkomfort:

Gesamtes Bett (System)
 
Bettinhalt (Matratze, Unterfederung) und Bett separat
 
Bei einem gesamten Bett ist alles in einem. Hier werden alle Komponenten als Ganzes verkauft. Dabei gilt es zu bedenken, dass man nicht frei ist vom Hersteller in den einzelnen Komponenten. Eventuell gefällt einem ein Bett von einem anderen Hersteller besser oder die Matratze von einem anderen Hersteller ist bequemer. Der Nachteil ist auch, dass eine Ersatz- Matratze und der Unterbau vom gleichen Hersteller genommen werden sollten, was der Hersteller mit dem Gesamt-System auch anstrebt. Doch will man später das Bett oder der Unterbau wieder vom gleichen Hersteller kaufen oder frei sein? Darum: Beim Bettinhalt sollten mit Vorteil auch andere standardisierte Komponenten in das Bett hineinpassen, so bleibt man flexibel.

Ein guter Tipp, separat nach Funktion wählen, «Komfort + Design»:
> Das Optimale von beidem.

  1. Schlafkomfort - auf was man effektiv liegt und schläft
    Bettinhalt = Matratze +Einlegerahmen
  2. Bett (Möbel) - rundherum, die «Dekoration»
    Betrahmen = Design passend zur Einrichtun, passend für Schweizer Standart-Lattenrost

Meistens erfordern diese beiden Bereiche eine andere Ausrichtung. Komfort und Möbel sind zwei verschiedene Kompetenzen, die kaum der gleiche Hersteller vereint. Bei Gesamtbetten hat jeder Hersteller seine Stärke auf einer Seite. Kombiniert man Bett und Komfort vom jeweiligen Spezialisten, erhält man die perfekte Kombination von beiden Bereichen. Und man bleibt in der Zukunft unabhängig.
 
In der Schweiz dominiert zu ca. 70 Prozent der «westliche» Stil mit einer einzelnen Matratze und einem einzelnen Einlegerahmen (Lattenrost), da wir traditionell eine sehr hohe Qualität auf den Bettinhalt (Komfort) legen. Je nach Einrichtungsstil wird dann das entsprechende Bett gewählt. In der Schweiz besteht zudem eine hohe Vorliebe für Designbetten. In anderen Ländern werden viel mehr Gesamt-Betten gekauft.
Immer mehr wollen die Verkäufer auch in der Schweiz ganze Betten verkaufen (meistens «Boxspring)», weil man mehr Umsatz erzielt und weil es einfacher ist. Dafür wird gerne das Verkaufsargument verwendet, alle Komponenten müssten zwingend miteinander gekauft werden, da sie aufeinander abgestimmt sind und nur zusammen die gewünschte Wirkung erzielen können. Wenn dies so wäre, spricht es nicht immer für die Qualität der einzelnen Matratze oder dem einzelnen Unterbau.
 
In vielen «Bett-Komplett-Angeboten» ist zudem der Preis so tief, dass die Qualität der einzelnen Komponenten nicht stimmen kann. Bei vielen Komplett-Betten lenkt das Design vom Innenleben und Bettinhalt ab. Denn gespart wird bei dem, was man nicht sieht (Matratze, Unterfederung, Stabilität). Und dies geht zu Lasten der Schlafqualität.


Eingesetzte Materialien

Die Schweiz ist beim Schlafkomfort weltweit gesehen sehr innovativ. Darum werden hier auch verschiedenste Materialien und Techniken eingesetzt. Man war schon immer sehr offen gegenüber Neuem, wenn es eine Verbesserung versprach. Alle paar Jahre gibt es auch wieder einen neuen Material-/System-Trend. Entscheidend ist jedoch, für welchen Zweck welches Material eingesetzt wird. Hat es klare Gründe oder soll man es kaufen, weil es gerade Trend ist? Ein Schlafsystem soll ja über viele Jahre gute Dienste leisten.
 
Ein weiterer Punkt bei den eingesetzten Materialien ist die Herkunft. Denn die Herkunft ist ein Indiz dafür, wie gut die Qualität ist. So sollten die Rohstoffe und einzelnen Komponenten durchgängig einem gewissen Niveau entsprechen. Doch gerade bei einer Matratze oder einem Bett werden die einzeln eingesetzten Materialien kaum transparent deklariert. Swiss Made oder ein Schweizer Kreuz werden vielfach als Werbung missbraucht und sollen Vertrauen erzeugen, auch wenn günstige Matratzen (bis ca. 500 Fr.) oder Gesamt- Betten (bis ca. 1‘500 Fr.) nichts mit Schweizer Herkunft zu tun haben können. Bedenklich ist es auch, dass bei vielen angebotenen Gesamt-Betten überhaupt keine Herkunft angegeben wird. Es sollte Pflicht sein, die Herkunft deklarieren zu müssen wie bei anderen Produkte.